Wo der goldene Rebensaft fließt – Weinlese in Małopolska.
Der Süden Polens ist eine aufstrebende Weinregion. Im Vorland der Sudeten und Karpaten wird so mancher edle Tropfen erzeugt. So auch in Małopolska.
Es waren die Mönche, die im Mittelalter die Rebstöcke in Małopolska heimisch machten. Kriege, Kälteperioden und andere Katastrophen ließen den Weinbau später ganz zum Erliegen kommen. Aber seit einigen Jahren knüpfen junge, dynamische Winzer wieder an die alten Traditionen an. Mit viel Herzblut und Kenntnisreichtum legen sie neue Weinberge an, in denen sie mengenmäßig vielleicht noch kleine, dafür aber umso feinere Weine produzieren. Am Stadtrand von Krakau liegt etwa zu Füßen des geheimnisvollen Kamaldulenserklosters das Weingut Srebrna Góra („Silberberg“), das zu Weinbergbesichtigungen, Workshops und Weinproben einlädt. Weitere Winzer haben sich an den Hängen des Krakauer Juras und insbesondere in der Gegend um Tarnów im Osten der Woiwodschaft niedergelassen, wo es inzwischen schon um die 60 Weingüter gibt. Tarnów lädt alljährlich zu einem großen Weinfest (Wielkie Dionizje, 12. November) ein, das mit einem feierlichen Umzug der Winzer durch die malerische Altstadt beginnt. Bei diesem Event bietet sich nicht nur die Gelegenheit, die hiesigen Weine zu probieren, sondern auch andere Leckereien der Region: Wurst- und Käsespezialitäten, traditionelles Gebäck, Honig und Obstsäfte. Weitere Informationen zur Weinkultur in Małopolska finden Sie hier.
60 der rund 100 Weinberge in Małopolska sind durch die Kleinpolnische Weinstraße (Małopolski Szlak Winny) verbunden, deren Ziel es ist, diese junge, interessante Weinregion den Besuchern näherzubringen.
Die altehrwürdige Krakauer Jagiellonen-Universität betreibt in der Ortschaft Łazy den Forschungsweinberg Nad Dworskim Potokiem, der nicht nur wissenschaftlichen Zwecken dient, sondern auch der Erzeugung eines guten „akademischen Tropfens“ für besondere Anlässe.