Und dieses jüdische Leben drückt sich auch in seiner Küche aus. Gefilte Fisz, Tschulent, Karpfen in Sülze, Hefezöpfe mit Rosinen, Gänsemagen, Bagel, Latkes und Pastrami. Und vieles mehr. In Kazimierz lebt nicht nur die traditionelle Küche der aschkenasischen Juden wieder auf, auch israelische und orientalische Speisen halten Einzug in die Stadt, deren Herz die Szeroka-Straße ist, eigentlich ein Platz, an dem drei der sieben Krakauer Synagogen stehen. Hier befindet sich auch in dem Gebäude der Alten Mikwe (dem jüdischen Ritualbad) das Restaurant Klezmer Hois, in dem man noch vor wenigen Jahren Leopold Kozłowski, dem letzten Klezmer Galiziens begegnen konnte. Hier liegen das Restaurant Ariel, seinerseits der erste Vorbote des wiederauflebenden jüdischen Kazimierz, das Dawno temu na Kazimierzu (der lange Name bedeutet „Damals in Kazimierz“) mit seinen nostalgischen Interieurs, die Hamsa Restobar oder das Hachnosas Orchim, eines von sechs zertifizierten koscheren Restaurants, zu denen auch das Falafel Shelanu in der Berka-Joselewicza-Straße gehört, das hervorragendes modernes israelisches Streetfood anbietet. Ein weiterer Hotspot mit Lokalen der unterschiedlichsten Art ist der Nowy-Platz (inoffiziell auch „Jüdischer Platz“ genannt), in dessen Mitte ein charakteristischer Rundbau steht, in dem sich früher eine koschere Geflügelschächterei befand.